n-tv Interview: Über die psychischen Auswirkungen der Corona Krise

Die Corona-Krise hat auch Deutschland fest im Griff. Je stärker die Zahl der Infizierten steigt, desto größer werden Sorgen und Ängste der Bevölkerung. Wie verhalte ich mich? Was kann ich tun und was darf ich überhaupt? Fragen wie diese beschäftigen uns momentan alle. Wie unsere Psyche mit der Pandemie-Krise umgeht und welche Bewältigungsmechanismen aktiviert werden, erläuterte CEO Michael Schießl anhand des 4-Phasen-Modells in einem Interview mit n-tv am 20.03.2020.

„Wir gehen momentan durch 4 Phasen. Die erste und schwerste Phase kann man als Panik und Aufruhr bezeichnen. Das ist ein natürlicher Reaktionsprozess des Menschen auf tödlich besetzte Reize. Jetzt sehen wir ja in den Medien Bilder wie Dustin Hoffman bei Outbreak. Diese rufen in uns etwas hervor, was ganz Tief in unsere Psyche geht, da es die Beziehung des Menschen zum anderen Menschen in Frage stellt. Darauf reagiert der Mensch mit diesem Panik- und Aufruhrverhalten.“ – so Michael Schießl.

„Die nächste Phase der Regression hat viel damit zu tun, dass alles an den Staat deligiert wird. Je klarer das Gesagte ist, desto größer wird diese Regression eingeleitet, die im Grunde eher mit Stillhalten einhergeht. Dies ist Vorraussetzung für die nächste Phase, welche als Mega Stärke bezeichnet werden kann. Menschen entwickeln wieder viel Empathie füreinander und ein ausgeglichenes Verhältnis zu den staatlichen Maßnahmen. In der vierten Phase, der erweiterten Normalität schützt der Mensch seine Psyche noch stärker. Sie können jetzt schon damit anfangen: Seien Sie geduldig und beurteilen Sie sich nicht zu streng. Diese geduldige Annahme ist der erste Schritt. Dann kommt die Regulation der Lebensfunktionen: Schlaf, Essen, Sport machen, Kontakt zu anderen halten.“